myself

Anfangs hab ich mich noch drüber lustig gemacht. Ganz schnell merkte ich dann aber, dass ich mich auch schon fast wie eine Beamtin benehme, die seit über 35 Jahren im Dienst ist. Pünktlich um fünf vor zwölf schalte ich den Bildschirm aus (der Stift wird nur noch selten fallen gelassen) und sehe zu, dass ich in die Mensa komme. Als Uni-Beschäftige muss ich schließlich sehen, dass ich nicht in den Schlangen der hungrigen Studenten lande und dabei meine kostbaren 30 Minuten Mittagspause mit Warterei verplempere.
An vier von fünf Tagen stelle ich mit meinen Kolleginnen fest, dass wir eigentlich gut ein Nickerchen machen könnten und überlegen Gründe, um nach Hause gehen zu können. Trotzdem wird aber brav zurück an den Schreibtisch getrottet.
Die obligatorischen Kaffeepausen morgens und nachmittags fallen zwar bei mir unter den Tisch (mag einfach keinen Kaffee), aber der Schokoladenjieper wird gen Nachmittag immer größer. Meistens überlege ich dann auch schon ab eins, wann ich denn nach Hause gehen könnte. Heute war es dann mal wieder zehn vor vier... unpraktischerweise habe ich mir nur das Frühaufstehen der typischen Beamtin noch nicht angewöhnt. Das würde nämlich noch dazu gehören, wenn ich wirklich regelmäßig um diese Uhrzeit Feierabend machen wollte.