Text dazu bei NEON. Frage mich grade, wie sehr ich mich selbst in diesem nüchternen Text wiederfinden kann...
Allanna - 10. November, 11:01
Schonmal am 5. Mai, 23:58 gepostet und leicht überarbeitet:
Es fehlt momentan: mein Netz unter dem Trapez dieses Lebens. Nicht vollständig, denn da sind Sicherheiten. Viele sogar - meine Familie und Kolleginnen, meine Freunde. Aber die emotionale "Sicherheit", die Stütze der Liebe und die Bestätigung im geliebtwerden, die ist ausbaubar.
Nur: es ist nicht so einfach, dieses Trapez zu finden. Sicherheit bietet auch der Fänger oben in der Luft. Der starke, beständig hin- und her schwingende Mensch, auf den ich mich 100%ig verlassen kann. Verlassen können muss, um nicht herunterzufallen und mir – ohne Sicherheitsnetz – wohlmöglich das Genick zu brechen…
Könntest Du (m)ein Fänger sein? Willst Du das tragen, diese Verantwortung, dass Du bei den kleinsten Fehlern, jeder Unkonzentriertheit und falschen Bewegung mein Leben aufs Spiel setzen könntest? Ist das nicht zuviel, zu viel verlangt von dir? Ich mache meine Salti zwar in eigener Verantwortung, aber meine Kapriolen schlauchen manchmal ganz schön und das ist mir bewusst.
Doch ich brauche Dich, ich brauche denjenigen, der mich verstehen kann und auf den ich mich verlasse. Der mich nicht im Stich lässt, sobald es anstrengend wird... sobald die Schwünge heftiger werden und ich fast über Ziele hinausschieße. Du kannst mich auch wieder aus meinem Krebspanzer herauslocken, so dass ich nicht rückwärts gehe, mich in mir selbst verkrieche oder zu hoch fliege. Aber wo bist Du?
(Text angelehnt an das Buch von M. Zimmer Bradley: Trapez. Lambda Ed., 1979)
Allanna - 10. November, 01:32